Für Giacomo Puccini war »Das Mädchen aus dem goldenen Westen« (»La fanciulla del West«) »die
beste Oper, die ich jemals geschrieben habe«. Die Uraufführung an der Metropolitan Opera in
New York im Jahr 1910 unter der Musikalischen Leitung von Arturo Toscanini mit Emmy Destinn
und Enrico Caruso wurde zu einem überwältigenden Erfolg. Und doch gehört »La fanciulla del
West« heute zu den eher selten gespielten Werken des erfolgreichen Komponisten.
Nun kommt Puccinis Oper in einer Neuinszenierung erstmals auf die Bühne des
Landestheaters Detmold. Erzählt wird eine Geschichte aus dem Land der unbegrenzten
Möglichkeiten, aus Kalifornien zu Zeiten des Goldrausches. Minnie ist die einzige Frau an einem
Ort, an dem unerbittlich das Gesetz des Stärkeren regiert. Sie betreibt eine Bar und wird von allen
Goldsuchern verehrt, insbesondere aber von Sheriff Jack Rance leidenschaftlich begehrt. Als sich
Minnie in einen Fremden verliebt, der als lang gesuchter Bandit Dick Johnson enttarnt wird, geht es
jedoch schnell um Leben und Tod. Am Ende aber siegt – ganz nach Hollywood-Manier – die Liebe.
Puccini kannte den »Wilden Westen«, wie ihn die meisten Europäer und wohl auch die Mehrzahl
der New Yorker kannten: In allererster Linie durch Erzählungen des Erfolgsautors Bret Harte und in
Gestalt von Buffalo Bills »Wild West Show«, die der Komponist während ihrer Europa-Tournee 1890
in Mailand gesehen hatte. Diese Vorstellungen spielten eine wichtige Rolle dabei, Unterdrückung
indigener Völker und die Abwertung der Bewohner Lateinamerikas zu unterstützen oder gar zu
legitimieren – in Nordamerika, aber auch bei uns. Die Inszenierung am Landestheater Detmold
erzählt Minnies Geschichte farbig und abwechslungsreich mit Blick auf diese Entwicklungen und
Zusammenhänge. Dabei greift sie Darstellungsweisen auf, die über lange Zeit die europäischen
Vorstellungen fremder Welten mitprägten: die heute weitgehend vergessenen Völkerschauen, in
denen Menschen gezwungen waren, ihren – inszenierten – »Alltag« vorführten.
Erleben Sie »La fanciulla del West« am Landestheater Detmold unter der Musikalischen Leitung
von GMD Per-Otto Johansson und in der Inszenierung von Kay Link, der bereits mit »Martha«von Friedrich von Flotow und »Xerxes« von Georg Friedrich Händel große Erfolge am LandestheaterDetmold feiern konnte. Als Minnie ist Eleonore Marguerre zu erleben. Die Sängerin, die anvielen großen Bühnen der Welt zuhause ist, debütiert in Detmold in dieser Partie. Ji-Woon Kimübernimmt die Partie des Dick Johnson und der Kanadier Jonah Spungin, als lyrischer Bariton neuesEnsemblemitglied im Opernensemble des Landestheaters, ist in der Rolle des Jack Rance zuerleben. Die Bühne stammt von Katrin Hieronimus, die Kostüme von Jule Dohrn-van Rossum.Es spielt das Symphonische Orchester, es singt der Opernchor des Landestheaters, unterstützt vom Extra-Chordes Landestheaters Detmold. Es spielt das Symphonisches Orchester des Landestheaters Detmold.
Premiere: Freitag 13. September 2024, 19:30 Uhr, Großes Haus.
Quelle & Foto: Landestheater Detmold Öffentlickeitsarbeit