Der heimliche Star der Detmolder Tourist-Info im Rathaus hat große runde Kulleraugen und steht auf Rollen: „Pepper“, ein gut hüfthoher Roboter, hat schon eine eigene Fangemeinde, die ihn immer wieder im Erdgeschoss des Rathauses am Markt besuchen kommt.

Der elektronische Zwerg gibt Antworten auf Fragen und trägt ein Tablet vor der Brust, über das weitere Informationen abzurufen sind. Digitalisierung wird in der neu gestalteten Detmolder Tourismuszentrale großgeschrieben, denn der Anlaufpunkt ist zu einem „digitalen Showroom“ für die Tourismusdestination Detmold, Lippe, Teutoburger Wald umgestaltet worden. Zahlreiche interaktive Informationsmöglichkeiten stehen dem Gast oder Kunden zur Verfügung. Aber „Pepper“ hat natürlich auch acht Menschen um sich herum, die als Mitarbeitende der Stadt Detmold alle Anliegen und Wünsche rings um das Thema Tourismus bearbeiten. „Nicht digital oder analog, sondern digital und analog heißt die zeitgemäße Herangehensweise“, betonte Bürgermeister Frank Hilker in seiner Begrüßung.

Seit einem Jahr ist die Tourist-Info wieder zurück im Rathaus in den neu gestalteten Räumlichkeiten, die durch Fördermittel des Programms „Zukunftsfit Digitalisierung“ im Wortsinn zukunftsfit gestaltet worden sind. Dazu gehören neben „Pepper“ unter anderem interaktive Bodenprojektionen und ein haptisches Modell der Detmolder Landschaft, auf das vom Nutzer per Knopfdruck unterschiedliche Informationen über die Tourismusdestination projiziert werden können.

Das Programm an Gegenständen im Verkauf legt weniger Wert auf klassische Souvenirs und mehr auf regionale Produkte. Das folgt den Wünschen der Kunden, die in ihrer Mehrzahl tatsächlich nicht Touristinnen und Touristen sind, sondern Menschen aus Detmold und Lippe, zum Beispiel auf der Suche nach einem Präsent. Dazu beraten die Mitarbeitenden des Tourismusteams gern, und sie freuen sich über die positive Resonanz, die Sie dabei erfahren. Teamleiterin Vanessa Rubart berichtet: „Wir hören, dass die Tourist-Info schöner, freundlicher und moderner gestaltet worden sei. Und wir registrieren, dass die Menschen häufiger kommen und sich länger bei uns aufhalten.“ Das lässt sich auch mit Zahlen untermauern: Der Umsatz im Shop, die Kartenvorverkäufe und die touristischen Kontakte (Besucherzahlen, Anfragen etc.) haben zweistellige Zuwachsraten. Der Laden im Erdgeschoss des Rathauses ist die einzige Reservix-Vorverkaufsstelle in Detmold.

Viele Tagestouristen besuchen Detmold, die meisten kommen aus einem Umkreis von rund 200 Kilometern. Außerdem sind viele Niederländerinnen und Niederländer in der Stadt zu Gast. Die offizielle Statistik zählt für Detmold rund 106.000 Übernachtungen pro Jahr. Die tatsächliche Zahl dürfte aber deutlich höher liegen, denn nur Betriebe mit mehr als zehn Betten melden für diese Statistik; in Detmold gibt es viele Ferienwohnungen und Beherbergungsbetriebe mit geringerer Bettenzahl.

Viele Fragen der Gäste in der Tourist-Info drehen sich immer wieder um die historische Altstadt, bedeutende Persönlichkeiten der Stadt und das Naturerlebnis in der frisch zur „grünsten Stadt Deutschlands“ gekürten ehemaligen Residenz. Auch die rund 40 unterschiedlichen Themen-Stadtführungen erfreuen sich größter Beliebtheit.

Das touristische Kerngeschäft des Teams im Detmolder Rathaus findet im Wesentlichen hinter den Kulissen der Tourist-Info statt. In den Büros geben die Mitarbeitenden Informationen für die individuelle Urlaubsplanung, versenden Prospekte oder stellen den beliebten Detmolder Stadtgutschein aus, mit dem inzwischen rund 1,6 Millionen Euro Umsatz erzielt worden sind. Bürgermeister Hilker: „Das ist Geld aus Detmold für Detmold, mit dem ganz explizit der Detmolder Handel gestärkt wird.“

Bei einem kleinen Empfang in der Tourist-Info für die zahlreichen Partner bestätigte Jens Kronsbein, Abteilungsleiter der Bezirksregierung für regionale Entwicklung, die in seinen Worten „großartige Mischung“ zwischen einem digitalen und einem analogen Informationsangebot. Damit seien Maßstäbe gesetzt worden. Über die Bezirksregierung waren die Fördermittel für die Umgestaltung der Informations-Anlaufpunkte am Hermannsdenkmal und im Rathaus gekommen. Rund 443.000 Euro wurden dafür aufgewendet. In OWL flossen weitere Mittel in die Tourist-Informationen von Paderborn, Bad Driburg und Bad Oeynhausen. Die Lippe Tourismus & Marketing GmbH (LTM) und die Stadt Detmold betreiben die beiden Tourist-Infos in Detmold. „Der Umbau hat sich gelohnt“, bilanzierte Geschäftsführer Günter Weigel zufrieden.

Quelle & Foto: Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stadt Detmold